Sonntag, 15. September 2013

Echt badisch - Kartoffelsuppe mit Zwetschgenkuchen

Juliane hat es diese Woche schon berichtet dass sie in die Ur-badische Eigenheit eingeführt worden ist, den Zwetschgenkuchen mit etwas Salzigem, nämlich Kartoffelsuppe, zu essen.
Ich kann verstehen dass man das komisch findet - ich bin aber ein Riesen Fan davon. 
Die Kartoffelsuppe ist bei uns eher eine Gemüsesuppe, der Kartoffelanteil ist ziemlich gering, was man der Farbe der Suppe auch ansieht.

Wir essen diese Kartoffelsuppe auch zu Dampfnudeln oder zu Apfelküchle. Der Clou daran ist die Basis aus gerösteten Zwiebeln, die der Suppe den richtigen Pfiff gibt und die feinstückige Konsistenz, die dadurch kommt, dass man die Suppe nicht ganz fein mixt oder durch die grobe Scheibe der "Flotten Lotte" dreht. 
Da fällt mir ein: gibt es eigentlich ein Fachwort für "Flotte Lotte"? Wo der Begriff wohl herkommt? Ich frag mal Wikipedia...

...aha: 
Eine Flotte Lotte (auch PassiermühleGemüsemühlePassiergerätPasse-vite oder Passetout) (Schweiz: nur Passevite) ist ein handbetriebenes Küchengerät, das zum Passieren von FrüchtenGemüse oder anderen Lebensmitteln dient.
...
In Deutschland wird die Flotte Lotte von der Firma GEFU seit 65 Jahren nahezu unverändert in unterschiedlichen Varianten hergestellt. Der Produktname Flotte Lotte wurde in Deutschland umgangssprachlich zum Gattungsnamen, er ist jedoch eine geschützte Marke derGEFU Küchenboss. 

Kurzum, mir war ganz doll nach einem Zwetschgenkuchen, vor allem weil ich Zwetschgen allergie-bedingt nicht roh essen kann. 
Die Kombination mit Kartoffelsuppe habe ich mir allerdings alleine im stillen Kämmerlein gegönnt - der Rest der französischen Familie kann meinen Geschmack leider nicht nachvollziehen. Die haben den Kuchen zum goûter gegessen - ganz nach französichem Brauch. 



























Für einen Zwetschgenkuchen von 24 cm Durchmesser: 

300g Mehl
20g Hefe
1/8 l Milch
40g Zucker
1 Ei
600g Zwetschgen
100g Amarettini
50g Mehl
100g kalte Butter in Stückchen

Das Mehl in die Rührschüssel sieben und in die Mitte eine Mulde drücken. Den Zucker darauf streuen. Die Hefe in der lauwarmen Milch auflösen und in der Mulde einen Vorteig anrühren und 15 min gehen lassen. 
Dann mit dem Rest der Zutaten ca. 10 min kneten. 90 bis 120 Minuten gehen lassen. 
In der Zwischenzeit die Zwetschgen durch leichtes Quetschen aufbrechen, den Stein rausholen, die zwei Hälften aber noch zusammen lassen. 
Für die Streussel die Amarettini in einem Gefrierbeutel mit dem Nudelholz zu feinen Krümeln zerschlagen, mit dem Mehl vermischen und mit den Händen oder der Küchenmaschine flink zu Streusseln verarbeiten.  
Den Teig rund ausrollen und in die gefettete Backform geben. Einen kleinen Rand hochdrücken. 
Die Zwetschgen kreisförmig auf dem Boden auslegen, die Streussel darüber geben und bei 180 Grad ca 25-30 min backen. 



























Für einen großen Topf Kartoffelsuppe: 

1 Zwiebel
1 EL Butter
1/2 Sellerieknolle
2 große Karotten
1 Lauchstange
2 große Kartoffeln
2 Zweige Thymian, 1 Lorbeerblatt, 1/2 Bund Petersilie
1 Liter Gemüse- oder Rinderfond 

Die Zwiebel würfeln und in der Butter goldgelb bis braun anbraten. Das geputzte und grob zerteilte Gemüse dazugeben und kurz mitdünsten. Mit der Brühe ablöschen und den Thymian und Lorbeer dazugeben. Ca 30 min kochen. Danach Thymian und Lorbeer rausnehmen und die grob gehackte Petersilie dazugeben und die Suppe entweder durch die grobe Scheibe der Flotten Lotte drehen oder mit dem Stabmixer grob mixen. Wenn die Suppe zu dick ist noch Gemüsebrühe dazugeben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. 











1 Kommentar:

  1. Als alter (76) Badener war ich über diesen Beitrag sehr froh. Er erinnerte mich an meine Kindheit, denn Kartoffelsuppe mit Zwetschgenkuchen war das Lieblingsgericht meines Vaters, und auch ich lernte schon als kleines Kind dieses Gericht lieben.

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