Da sie mich mehrere Jahre lang während meiner Kindheit mittagessentechnisch versorgt hat stammen ein Großteil meiner kulinarischen Kindheitserinnerungen aus ihren Töpfen und ihrem Backofen.
Ihr Hefezopf ist unerreicht, sie hat eine Torte kreiert mit einer Mokkacreme und einer Baiserhaube, die im ganzen Dorf bekannt war, und deren Tradition meine Mutter jetzt würdig fortführt.
Ich weiß noch ganz genau wie sie mir beigebracht hat dass man Spätzlesteig solange mit dem Holzlöffel aufschlagen muss dass der Teig Blasen wirft. Hach, und so vieles mehr.
Eins der Highlights war dieser Eiersalat, den sie zu den Geburtstagsfeierlichkeiten regelmäßig in einer wunderschönen Glasschale mit Stiel servierte.
Diese Woche hatte ich einen richtigen Jieper auf diesen Eiersalat - es ist Jahre her, dass sie ihn zum letzten Mal gemacht hat, aber sie hat mir mal das Rezept verraten aus der Rezept-Enzyklopädie, die sie noch von der Hauswirtschaftsschule, die sie seinerzeit besucht hat, besitzt.
Ich habe ihn nur ein ganz klein wenig modifiziert. Aber in Gedenken an die Schüssel mit Stiel meiner Oma und an die Zeit damals in einem schön kitschigen Cocktailglas serviert. Kennt Ihr das noch? Die Krabbencocktails wurden ja früher auch immer in sowas angerichtet - Schön auf dem Kopfsalatblatt drapiert. Herrlich!
Für zwei kleine Portionen
2 Eier
5 EL Sahne
2 EL Öl
1 EL Senf
1 EL Zitronensaft
Salz, Pfeffer, Zucker
1 Bund Schnittlauch
Die Eier 10 min hart kochen und nach Erkalten pellen. Die Eigelbe herausnehmen und mit den restlichen Zutaten zu einer Sauce verrühren.
Die Eiweiße in Würfel oder wie meine Oma in Scheiben schneiden.
Die Sauce darübergeben und mindestens zwei Stunden durchziehen lassen.
Das auf einer Scheibe schönem Brot.....
Zum Schnittlauch habe ich eine Anmerkung. Ich habe in der Sendung alfredissimo mal gesehen dass Alfred einen Schnittlauchsalat zubereitet hat und dafür den Schnittlauch vor dem Schneiden kurz blanchiert hat. Weil ich viel Schnittlauch im Salat haben wollte, dachte ich, das würde ein wenig Schärfe nehmen und hab das so gemacht. Nächstes Mal nehme ich den Schnittlauch lieber roh - das Blanchieren macht einen komischen Geschmack - jedenfalls nicht weniger scharf aber irgendwie weniger frisch. Und ist nicht das herrlich Frische das was wir am Schnittlauch so lieben?
Meine Oma nimmt übrigens keinen Schnittlauch, sondern etwas fein gehackte Petersilie.
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