2013's last post - Katie's und meine Ravioli

Wie versprochen kommt dieses Jahr noch ein fleischloses Rezept von Katie Quinn Davies, Ich mogle allerdings noch eine Variation dazu, die ihrerseits überhaupt gar nicht fleischlos ist und die auf meinem Mist gewachsen ist. 

Eines Tages habe ich mich doch tatsächlich aufgemacht, mit meinen beiden Kindern eine Ravioli Session zu machen. Was eine Wahnsinns-Idee...
Nein im Ernst, so schlimm war es gar nicht - wir mussten zwar einmal länger unterbrechen weil der Kleine, der motorisch gesehen noch nicht ganz fit ist zum Mitwerkeln, kopfüber vom Hochstuhl gefallen ist (Babyschädel halten echt was aus...) und die ganze Küche war nachher voll mit Mehl aber es hat Spaß gemacht und das Ergebnis war ein Gedicht. Wenngleich es in keiner Weise kontemplativ, meditativ oder beruhigend war wie viele die Pastazubereitung empfinden. 

Die Kürbisfüllung von Katie finde ich sehr gelungen weil sie nicht so süß ist. Die Männer des Hauses haben allerdings die Fleischfüllung vorgezogen. 
Diese kam aus einem eingefrorenen Rest Kalbfleisch, was ich für Vitello Tonnato mal zubereitet hatte. 

Für den Nudelteig: 
300g Mehl (ich: Hartweizengrieß, Durum)
3 Eier

Für die Kürbisfüllung (im Bild die Runden Ravioli): 
20g Pekannüsse (ich: Pinienkerne)
300g Kürbis
2 Knoblauchzehen
5 Salbeiblätter
Olivenöl
70g Ziegenfrischkäse
2 EL Semmelbrösel
1 Ei
Muskatnuss
30g geriebener Pecorino 

Für die Fleischfüllung (im Bild die eckigen Ravioli): 
300g Bratenreste
1 Ei
2 EL Semmelbrösel

Aus dem Mehl und den Eiern den Nudelteig kneten. Die Teigkugel in eine Frischhaltefolie wickeln und 15-20 min ruhen lassen. Katie sagt kalt stellen, ich finde aber der Teig ist geschmeidiger wenn er Raumtemperatur hat. 

Inzwischen die Füllungen zubereiten. Für die Kürbisfüllung den Kürbis schälen und entkernen und in Spalten schneiden. Mit dem ungehäuteten Knoblauch und dem Salbei auf ein Blech legen, mit Olivenöl beträufeln bis er gut bedeckt ist. 
Dann bei 180 Grad Umluft 35-40 min rösten. Wenn der Kürbis wieder etwas erkaltet ist, die Knoblauchzehe aus der Haut drücken und alle Zutaten zusammen im Mixer pürieren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. 

Mit der Fleischfüllung wird ebenso verfahren. Das Bratenfleisch würfeln und alle Zutaten im Mixer zerkleinern und würzen. 

Nun den Nudelteig mit der Nudelmaschine bearbeiten. Möglichst große Platten herstellen, mit etwas Mehl bestäuben und auf der Arbeitsplatte ausbreiten. 
Dann in ausreichend Abstand einen Klecks Füllung auf die Platte geben. Vorsichtig eine andere Platte über die Füllung legen. Mit einem kleinen Glas, etwa ein Schnapsglas, genau über die Füllung gehen und das Glas leicht andrücken, sodass die Füllung im Teig eingeschlossen ist. Je weniger Luft drin ist, desto besser werden die Ravioli nachher. Dann den Teig schön glattstreichen, den Ravioliausstecher ansetzen und dann fest drücken damit sich der Ravioli gut aus der Form löst. Die Teigreste außen rum entfernen und zur Seite legen. So nacheinander alle Teigbahnen bearbeiten. Aus den abgeschnittenen Resten kann man weitere Teigbahnen herstellen für noch mehr Raviolis. 

Bei mir hat es den Teig auf Stufe 6 immer zerrissen, also bin ich nur bis Stufe 5 gegangen. Da waren die Ravioli aber doch ziemlich dick. 
Als die Kinder im Bett waren und ich die allerletzten Reste, die ich im Kühlschrank aufgehoben hatte noch auswalzen wollte ging das ganz wunderbar. Ich weiß aber nicht ob das die Kühlung war oder das mehrmalige Bearbeiten des Teigs - die Erfahrung wird es mich lehren, eines Tages. 

Die Ravioli werden wie Nudeln in kochendem Salzwasser gekocht. Das hat bei mir gute 8 Minuten gedauert. 
Wir haben die Ravioli klassisch mit Salbeibutter gegessen. Dazu ein gutes Stück Butter in einem hohen Toph schmelzen lassen, die gewaschenen und wieder gut getrockneten Salbeiblätter dazugeben und knusprig braten. Die Butter darf aber nicht zu heiß sein, sonst verbrennt sie.