Sonntag, 7. Dezember 2014

Sieben

Gibt es was Schöneres als den Sonntag mit einem schönen Hefezopf zu beginnen? Der meiner Oma war im ganzen Dorf bekannt. Meine Oma. Ihren Eiersalat habe ich euch an anderer Stelle schon vorgestellt, der war ja auch schon legendär, der Hefezopf aber wurde teilweise sogar als Auftragsproduktion im Freundeskreis meiner Oma zum Kaffee gereicht. Unglaublich wie locker der Teig, die Windungen vom Flechten waren sogar im gebackenen Zustand in der Krume noch sichtbar und spürbar . 
Meine Oma ist 93 Jahre alt geworden und dieses Jahr im Februar verstorben. Schon lange vorher konnte sie keine Hefezöpfe mehr machen aber sie hat mir ihr Rezept mal verraten und das verrate ich jetzt euch.
Ich habe es eigentlich nicht verändert - ich habe sogar auch Instant Mehl verwendet, denn Oma schwörte darauf. Ich habe lediglich die Hefemenge etwas reduziert und den Hefeteig am Vortag schon vorbereitet und über Nacht im Kühlschrank reifen lassen. Das hat meine Oma nicht so gemacht. Sie hat immer den Teig zur doppelten Größe aufgehen lassen, dann geformt und nach 20 Minuten nochmaligen Gehens in den Ofen geschoben.
Ich habe ihn sogar für das Foto auf ihr uraltes Weißblech gelegt, das leider nicht in meinen Ofen passt. Ihr könnt darauf noch die Spuren vom Elektromesser sehen, mit dem sie den Zopf immer in Scheiben geschnitten hat. Mein Hefezopf kommt dem meiner Oma ganz nahe auch wenn es ihn nicht ganz erreicht. Es ist trotzdem ein schönes Gefühl diesen Riesen Zopf auf dem Stück Weißblech zu sehen. Danke Oma dass Du mir das Rezept verraten hast.



500g Weizenmehl
1 Prise Salz
80g Zucker
2 Eier
20g Frischhefe
1/4 l Milch
80g Butter
1 Eigelb
 
Die Hefe in der lauwarmen Milch auflösen und ca. 20 Minuten stehen lassen bis sie leicht anfängt zu schäumen. Dann mit den restlichen Zutaten außer der Butter vermengen und ca 8 Minuten kneten. Dann die gut gekühlte in kleine Stückchen geschnittene Butter nach und nach dazugeben bis die ganze Butter eingearbeitet ist und der Teig einen schönen seidigen Glanz hat. In eine verschließbare Schüssel umfüllen und 1 Stunde bei Raumtemperatur gehen lassen. Dann über Nacht in den Kühlschrank stellen. 
Am nächsten Tag den Teig aus dem Kühlschrank holen, in drei gleiche Teile teilen. Drei lange Stränge daraus formen und die Stränge locker zusammenflechten. Die Enden unter dem Geflecht verstecken. Dann den Zopf 30 bis 40 Minuten gehen lassen. Mit dem verquirlten Eigelb bestreichen und 30 Minuten bei 200 Grad im vorgeheizten Ofen backen.
Nach Belieben kann man den Zopf nach dem Erkalten noch mit Zuckerguß bedecken. 

















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